Blogger über...Blogger Awards
Awards werden in so gut wie jeder Branche vergeben, so auch in der Bloggerszene. Viele Blogger Awards wurden nach einem Jahr wieder eingestellt, einige wenige - wie der Austria Food Blog Award - laufen schon seit ein paar Jahren. Auch Blogheim.at hat in den ersten beiden Jahren einen Award vergeben, bei dem nur Blogger für ihre Lieblingsblogs abstimmen durften. In den letzten beiden Jahren waren wir Teil der Jury beim Maxima Comepass Award und beim Austria Food Blog Award. Was denken aber Österreichs Blogger über Awards?
Blogger über Bloggerawards
"Grundsätzlich finde ich die Idee hinter einem Blogger Award immer gut, wir Blogger stecken ja auch viel Zeit in unsere Blogs, und wenn man das mit einem Award wertschätzt ist das doch nochmal was anderes. Allerdings ist die Bewertung dahinter sehr schwierig und oft nicht nachvollziehbar. Blogs die über Nischen schreiben fallen hier, wie auch bei vielen Blog Workshops leider durchs Raster. Abschließend kann ich nur sagen, dass sich das positive und das negative die Waage halten und ich finde, dass alles, was uns Bloggern etwas Aufmerksamkeit schenkt dankbar angenommen werden sollte."
Christine von Airtimers.com
"Ich wünsche mir einen österreichischen Blogger Award nach Vorlage des deutschen Garden & Home Blog Awards, der Blogs auszeichnet, die sich mit den Themen DIY, Blumen, Wohnen und Lifestyle beschäftigen.Wir haben in Österreich nicht nur großartige Marken im Selbermach- und Kreativbereich, sondern auch tolle Content Creator, die gemeinsam in der Lage sind, eine wertvolle Stimme für mehr Individualität und Kreativität im Alltag zu sein. Diese Synergien – auch im Interesse der Kundenansprache – zu nutzen, hätte einen wertvollen Effekt auf die ganze Community, in der eine großflächigere, nachhaltige Vernetzung vor allem durch gemeinsame Events möglich wäre."
Veronika vom DIY-Blog vlikeveronika.com
"Die meisten Institutionen die einen Blogger Award ins Leben rufen,
nutzen uns Blogger schamlos aus. Ein richtig guter Award wäre in meinen
Augen einer bei dem es kein Voting gibt und man auch keinen gezielten
Beitrag mit Links schreiben muss. Denn dass alles ist nur erschlichene
Werbung und hat nichts mit der tatsächlichen Qualität zu tun! Aber genau
um die sollte es doch eigentlich gehen, ebenso wie um Regelmäßigkeit,
Bildsprache und natürlich gute Texte. In diesem Bereich sollte sich noch viel tun!"
Sophie von kinderlachenelternsachen.com
"Grundsätzlich finde ich Blogger Awards gut und wichtig, um guten
Projekten eine Bühne zu geben und die geleistete Arbeit zu würdigen.
Leider gibt es „nur“ in den klassischen Kategorien Food, Lifestyle, DIY
oder Fashion relevante Awards. Für Nischenthemen wie zB mein
Informationsportal für die ältere Generation gibt es [noch] keine…"
Thomas von generation55plus.net
"Zuerst zur Einordnung: Ich hab noch keinen gewonnen :-) Ich finde Blogger Awards machen schon Spaß, wenn sie mehr sind als
das Einsenden von Links und am Ende kommt zurück wer gewonnen hat.
Obwohl ich selber bisher nichts "gerissen" habe bei den Austrian Food
Blog Awards gefällt mir der zum Beispiel ganz gut, weil es auch eine Art
Leistungsschau der Foodbloggerszene ist. Nirgends sonst komme ich zu einer so breiten Sammlung von
hauptsächlich österreichischen Foodblogs und es haben sich daraus schon
einige Kontakte ergeben, die mich mit interessanten Menschen in
Verbindung brachten. Natürlich macht man mit um zu gewinnen, aber ich würds nicht tun, wenn das der einzige Zweck wäre.Da ich mit meinem Blog keine monetären Ziele verfolge, ist für mich
der Effekt auf die Zugriffszahlen oder auf Instagram, Pinterest etc.
zweitrangig bzw. bedeutungslos, daher auch welche Sponsoren der
jeweilige Award hat. Aber Sponsoren die ich aus ethischen oder anderen
persönlichen Gründen nicht unterstützen kann, würden meine Teilnahme
ausschließen."
Dietmar von wagners-kulinarium.at
"Jedes Jahr aufs neue, wenn irgendwo ein Bloggeraward verliehen wird,
gibt es die Gewinner und die Verlierer. Für die einen ist alles richtig
gelaufen und für die anderen wurde geschoben, was das Zeug hält. Bei
ganz wenigen Mitbewerbern kommt ein aufrichtiges
"Herzlichen Glückwunsch zum Bloggeraward" für den Gewinner rüber. Ich
verstehe schon, dass es einmal eine Enttäuschung ist, wenn jemand
anderes gewonnen hat, aber sind wir schon so abgestumpft, dass wir einer
anderen Person nichts mehr gönnen und auch andere
Beiträge nicht honorieren können? Nach der Entscheidung der Sieger wurde sich in der einen Kategorie
darüber aufgeregt, dass ein sehr bekannter Blog mit langjähriger
Erfahrung und somit auch großer Community gewonnen hat und in einer
anderen Kategorie, dass es ein sehr junger Blog war. Wie
man sieht, egal wie, es gibt halt immer Verlierer und Gewinner. Egal, wie man die Auslosung für einen Blogger Award macht, es wird immer Unkenrufe geben......"
Marina von wassermilchhonig.blogspot.com
„Wir verleihen ja auch Preise, u.a. zeichnen wir die besten IT-Manager
in AUT und CH aus, oder digitale Innovationen in AUT und DE. Der Nutzen
solcher Awards ist mehr als nur das Aussprechen von Lob oder das
Bedienen von Eitelkeiten. Sie zeigen, wenn jemand den richtigen Weg
eingeschlagen hat. Sie präsentieren interessante Partner, Lieferanten
oder Netzwerkpartner öffentlich und helfen so dabei, neue Möglichkeiten
zu schaffen. Und sie inspirieren andere, liefern Ideen und spornen an.
In diesem Sinne finde ich Awards sehr positiv und habe beim Küren der
Preisträger.“
Michael von confare.at/c/blog
"Ich frage mich: "Was leistet ein Blog, dass es einen Award
braucht?" Ich weiß es nicht. Braucht es eine weitere Branche die sich
selber feiern muss? Oder kriegen uns die Award-Verleiher mit bei unserem
Ego? Das glaube ich nämlich schon. Jeder freut sich über eine
Prämierung zu irgendwas ... Aber dennoch denke ich, dass bei Blog-Awards ziemlich viel „Schindluder“
getrieben von Marketing Menschen, die eigentlich ihre Brand oder die
des Auftraggebers stärken möchten. Gutes Tun, dann wird darüber geredet -
klassische PR Arbeit. Wenn der Preis für Platz 1 bis sagen wir mal 3
nicht richtig „amazing“ ist, dann liegt der Nutzen hauptsächlich beim
Veranstalter. Kann man machen, man sollte aber seinen Selbstzweck
verstehen. Die Frage des Erfolgs ist halt auch eine recht individuelle. Was macht
einen Blog erfolgreich? Ich steh z.B. auf Zahlen und Informationen,
während andere es total wichtig finden ein hübsches Image für den Blog
aufzubauen und andere sehen das wieder ganz anders ;) und wenn eine Jury
kürt, was qualifiziert die dazu? Und alle Blogs in einen Topf? Macht
auch wenig Sinn. Reisen ist ein komplett anderes Thema wie Fashion und
der Lifestyle-Mix ist wieder ein eigenes Blog-Genre, meiner Meinung. Das
Ranking auf Blogheim.at find ich persönlich viel aussagekräftiger für
den Erfolg eines Blogs."
Melanie von urlaubsgeschichten.at
"Ich finde Awards grundsätzlich gut vor allem als Ansporn um ausgezeichnet zu werden. Finde aber leider dass es derzeit keinen Award gibt wo die Bewertung wirklich transparent ist was eigentlich wichtig wäre um zu verstehen wieso jetzt der oder die gewinnt. Bei so einem Award sollte es nicht zwangsläufig um Reichweite sondern um Qualität gehen :)"
Tschaki von tschaakiisveggieblog.at
Es gibt also zwei Probleme
Bei Blogger Awards gibt es also zwei große Probleme, die sich auch bei den Blogger Meinungen herauskristallisieren und die es so schwer machen, einen vernünftigen Award auf die Beine zu stellen:
Problem 1 - die Kategorien
Wirft man nicht alle Blogs in einen einzigen Topf, bräuchte es bei der Themenvielfalt vermutlich 20 Kategorien um alle einigermaßen abzudecken. Das ist einerseits sehr aufwendig, andererseits auch wieder problematisch, da in manche Kategorien 500 Blogs hineinfallen - in andere wiederum nur 20. Ein Award der sich nur auf eine einzige Kategorie konzentriert - wie der Austria Food Blog Award - hat es daher wesentlich leichter und ist deswegen wohl auch erfolgreicher als andere.
Problem 2 - die Abstimmung
Das Hauptproblem ist und bleibt die Abstimmung. Was ist fair und wer soll entscheiden wer gewinnt oder nach welchen Kriterien sollen die Gewinner ausgewählt werden? Soll es ein öffentliches Voting geben, soll eine Fachjury abstimmen oder sollen nur Blogger voten dürfen? Nimmt man Kennzahlen wie beim Blogheim.at Ranking her - was wieder große Blogs bevorzugen würde - oder bewertet man Bildsprache, Texte und Regelmäßigkeit beim Posten? Wie kann man transparent bleiben? Einen Weg zu finden der alle zufriedenstellt, ist bislang noch niemanden geglückt.
Du bist gefragt
- Fachjury entscheidet 53%
- Fans entscheiden via Voting 2%
- Blogger entscheiden 11%
- 50% Fachjury und 50% Fan-Voting 31%
- Hab eine bessere Idee (bitte kommentieren) 2%
- Event mit Preisübergabe ist ein muss 63%
- Ein vernünftiger online Award genügt 37%
- Ein Award alleine genügt 31%
- Award + Sachpreis 26%
- Award + Geldpreis 43%
Was denkst du über Blogger Awards und hast du eine Lösung?
Was denkst du über Blogger Awards, wieviele Kategorien sollte es geben und welcher Weg der Abstimmung wäre aus deiner Sicht der Beste oder Fairste?
Jürgen Koller ist der Gründer und Betreiber von Blogheim.at und bloggt seit 2004 privat auf Kollermedia.at. Im Jahr 2014 hat er das Buch 30 Dates in 30 Tagen veröffentlicht, im Jahr 2020 einen Gedichtband. Durch die Blogheimat, möchte er die vielfältige Österreichische Blogszene enger zusammenbringen und ihr nach Außen hin mehr Aufmerksamkeit verleihen.
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Ich bin der Meinung, dass eine gutausgewählte und diverse Fachjury den Job übernehmen kann. Jedoch bräuchte man Leute die aus unterschiedlichen Blickwinkeln beurteilen - Ästhetik, Journalismus, Storytelling, Innovation etc. - wäre also in meinen Augen wichtig, Personen aus unterschiedlichen Sparten, in unterschiedlichen Lebenslagen zu wählen und dann auch klar zu kommunizieren wer das ist und warum diese/r gewählt wurde. Es sollte dabei eine Art Balance entstehen bei der Beurteilung.
Was wäre wenn man nicht nach Kategorien sondern Reichweite geht. z.b. Blogs bis 5000 Besucher im Monat, Blogs bis 20.000 Besucher im Monat, Blogs über 20.000 Besucher im Monat. So könnte man sich die Kategorien sparen und man hat das Problem der Reichweitenunterschiede nicht.
Es ist schwierig, ich weiß, aber die Gewinner der letzten Jahre bei solchen Awards sind zu 95% austauschbar. Selbes Auftreten, selber Kleidungsstil, gut selbes Alter... formbar und nach den "Vorgaben" der Industrie biegsam. Dazu braucht man nur die Köpfe auf den Bildern austauschen, dann sieht man es ganz deutlich ;-)
Was mich aber persönlich am meisten "ärgert/stört" ist, dass viele der Gewinner im Bereich Food kaum noch selbst kochen, fotografieren odgl. müssen, um als Foodie durchzugehen. Schön in die Kamera grinsen, Produkte aus dem Bereich bewerben, usw. reicht. Sorry, aber das ich der größte Schwachsinn.
Bin ich tatsächlich Foodie, wenn ich Fertigkuchen besorge, Fotograf XY mir diese einwandfrei ablichtet und ich eventuell noch selbst die Texte schreibe, außer mein Budget gibt es her, dass ich selbst dies auf Textbroker und Fiverrr auslagere?
Spannend, wusste nicht dass das im Food Bereich so extrem ist.
Ich bin derzeit für wohl DEN Blog-Award im DACH Raum in meiner Nische (Sport, Fahrrad) nominiert und liege als kompletter Newcomer auf Platz 2. So weit, so gut, leider ist es, dass jene, die den Preis bislang geholt haben sich nun massiv auf mich einschießen. Von Hate-Kommentaren über schlechte Facebook-Bewertungen bis hin zu "Lustig-machen" auf den eigenen Kanälen ist das ganze inzwischen eher ein Kindergarten, als ein fruchtbarer Wettbewerb um das, was wir so neben unserem Job und unserer Leidenschaft machen.
Bei den herkömmlichen "Blogger Awards" werden sowieso nur die generischsten Accounts mit dem größten Instagram-Look-And-Feel nominiert, wir in der Nische sind also durchaus um diese Awards bemüht.
Klingt mühsam, wenn sowas passiert bringt sich ein Award genau nix.
Ja in dem Fall ist man bei einem reinen online-Voting wieder chancenlos.